Was ist ADOBE Lightroom (FAQ)
Aufgrund eines kürzlichen Updates von ADOBE ist Lightroom wieder in aller Munde und auch wir bekommen oft die Frage, was Lightroom eigentlich ist und worin es sich in Bezug auf Photoshop unterscheidet.
Was ist also ADOBE Lightroom?
Lightroom ist ein sogenannter RAW-Konverter oder ein sogenanntes RAW Konvertierungsprogramm. Einen RAW-Konverter kann man sich im wesentlichen als digitale Dunkelkammer vorstellen. Alles, was man früher in der Dunkelkammer machen konnte (und noch mehr), macht man nun mit diesen Programmen.
Als Lightroom im Februar 2007 offiziell veröffentlich wurde, war es nicht der erste RAW-Konverter. „State of the Art“ war damals Capture One vom dänischen Kamerahersteller Phase One. Diesen Status hat Capture One seither auch nicht wirklich verloren, es wird vor allem gerne im „High-End“ Fotobereich verwendet, vor allem in Verbindung mit den Mittelformat-Kameras von Phase One.
Was Lightroom damals allerdings von den anderen Programmen abgehoben hat (und worin es immer noch wahnsinnig gut ist), es war das erste Programm mit dem man einen logischen Workflow für Fotografen abdecken konnte. Dieser beginnt mit dem Import der Fotos, deren Aufbereitung und geht bis zum Druck oder Export. Lightroom hat sich in den letzten 10 Jahren auch wahnsinnig weiter entwickelt, so das es heute sowohl für Anfänger, als auch für professionelle Fotografen gleichermaßen geeignet ist.
Was ist der Unterschied zu Photoshop?
ADOBE Photoshop kennt jeder, selbst diejenigen, die mit Fotografie eigentlich nichts am Hut haben. Wir lassen jetzt auch einmal den Mythos bei Seite, der viele glauben lässt, dass es einen „magischen“ Button im Photoshop gibt, der auf Mausklick aus jedem Foto ein Kunstwerk macht. Den gibt es nicht 😉 Als wir vor über 10 Jahren mit der 1. Beta-Version von Lightroom gearbeitet haben, mussten noch sehr viele Arbeitsschritte im Photoshop ausgeführt werden. Lightroom wurde in den letzten Jahren immer mächtiger und mit jedem Update wird die Notwendigkeit, zu Photoshop zu wechseln, geringer. Photoshop kann grundsätzlich alles, was man in Lightroom machen kann und noch viel mehr. Alle Arbeitsschritte sind aber viel langsamer und oft umständlicher als in Lightroom.
Ein weiterer technischer Unterschied besteht auch darin, dass Lightroom nie die Originaldatei verändert sondern immer nur die Änderungen in einer Datenbank abspeichert. Somit ist es zu jedem Zeitpunkt möglich, zur Originaldatei zurückzukehren. Photoshop hingegen überschreibt bei jedem Speichern die Datei und wer keinen sauberen, sogenannten „non destruktiven Workflow“ einhält, kann nie wieder zur Originaldatei zurückkehren.
Photoshop nutzen wir eigentlich nur noch, wenn eine aufwändigere Retusche notwendig ist. Aus Sicht eines professionellen Fotografen ist jeder Sprung in Photoshop mit einem (oft sehr) großen Zeitaufwand verbunden. Dafür schätzen wir Lightroom, es vereinfacht und beschleunigt den Workflow um ein Vielfaches.
ADOBE und die Abos
Programme von ADOBE, wie Photoshop, Premiere, Indesign und Illustrator waren mit 1.000,– EUR pro Stk. oder mehr oft relativ teuer. Als vor einigen Jahren ADOBE auf ein Abo-System umstellte war der Aufschrei in der Branche sehr groß. Zum aktuellen Zeitpunkt kann man keine ADOBE-Produkte mehr kaufen sondern nur noch mieten. Wir empfinden das letztendlich als Vorteil, da man für eine überschaubare monatliche Miete, die besten Programme der Branche mieten und dazu immer die aktuellste Version nutzen kann, ohne alle paar Jahre eine Unsumme auf einmal investieren zu müssen.
Lightroom war bis Oktober 2017 die Ausnahme und das einzige Produkt von ADOBE, welches noch als sogenannte Stand Alone-Version gekauft werden konnte. Ab jetzt sind neue Versionen von Lightroom auch nur noch in der Creative Cloud (Abo-System von ADOBE) verfügbar.
Für zusätzliche Verwirrung sorgt nun auch eine geänderte Namensgebung für Lightroom. Bis dato gab es 2 Produkte:
- Lightroom 6.0 (als Stand-Alone Version)
- Lightroom CC inkl. Lightroom Mobile (als Creative Cloud Version)
Was ist nun neu?
- aus Lightroom CC wurde nun Lightroom Classic CC
- aus Lightroom Mobile wurde quasi Lightroom CC
Für unseren Kurs benötigen wir auf alle Fälle Lightroom Classic CC oder eine ältere Stand-Alone Version. Lightroom Classic CC speichert alle Bilder auf der Festplatte und Lightroom CC speichert alle Bilder in die Creative Cloud, wodurch es möglich ist, auch Fotos am Tablet oder Smartphone weiter zu bearbeiten oder mit dem Smartphone gemachte Fotos einfach am Computer zu bearbeiten.
Gibt es Alternativen zu Lightroom?
Ja, natürlich und es werden immer mehr! Einmal im Jahr mache ich für mich selbst den Test, ob es da draußen ein Programm gibt, welches besser funktioniert als Lightroom. Es gibt mittlerweile auch Programme, die mit einer Bildbearbeitung mit „künstlicher Intelligenz“ werben. Ich habe sie alle probiert und sie funktionieren alle …so lange man nur die Dinge tut, die auf den YouTube Videos gezeigt werden 😉 …sobald es um Nuancen oder spezielle Lösungen geht, sind sie oft nicht viel besser, als die Filter von Instagram. Ich bin nicht gegen künstliche Intelligenz, aber ich bin vor allem dafür, die eigene Intelligenz einzusetzen und dazu gibt es immer noch keine Alternative 🙂
Das Hauptprogramm auf meinem „Radar“ ist immer wieder das etwa doppelt so teure Capture One. Vor allem auch deswegen, weil es im High-End Bereich extrem gelobt wird und alle, die „etwas auf sich halten“, offenbar damit arbeiten. Gerade nach dem Release von Lightroom Classic CC habe ich die Gelegenheit genutzt, um die beiden Programme wieder zu vergleichen. Capture One hatte immer einen kleinen Vorteil in der Farbwiedergabe, vor allem bei Nikon-Dateien. Ich sehe jetzt keinen Unterschied mehr. Wenn ich die entwickelten RAW-Dateien miteinander vergleiche, sehe ich kaum einen Unterschied, außer meinen subjektiven Eindruck, dass Lightroom mehr Details erhält. Wenn ich die Funktionen vergleiche, so ist Lightroom aus meiner Sicht konkurrenzlos. Meinen letzten großen Auftrag hätte ich mit Capture One schlichtweg so nicht umsetzen können sondern nur mit viel Mehrarbeit und zusätzlichen Programmen.
Gibt es billiger Programme? Ja, diese gibt es. Gibt es aktuell bessere Programme? Nein, wenn dann höchstens gleichwertige.
Welches Creative Cloud Abo benötige ich für den Lightroom Kurs?
Für unseren Kurs reicht das Creative Cloud Foto-Abo mit 20 GB Speicher. Es gibt auch eine teurere Version mit 1 TB Speicherplatz. Ob der zusätzliche Speicherplatz Sinn macht oder nicht, bleibt jedem selber überlassen. Im Kurs verwenden wir nicht den Cloud-Speicher und ADOBE müsste uns auch erst erklären, wie wir 1 TB an Bilddaten ins Internet kopieren sollten 😉
Das Lightroom CC-Abo mit 1 TB Speicherplatz ist für unseren Kurs NICHT geeignet, da dies nur die „mobile“ Version ist. Wir werden das Thema im Kurs kurz streifen, unser Hauptfokus liegt aber auf der Desktop-Version Lightroom Classic CC. Dieses Wissen kann auch einfach auf die „mobile“ Version übertragen werden.
Kann ich auch mit einer älteren Version von Lightroom am Kurs teilnehmen?
Ja, ideal wäre zumindest die letzte Kauf-Version 6.0. Allerdings wird im Kurs mit der aktuellsten Abo-Version gearbeitet, die Verbesserungen und neue Funktionen enthält, die in der letzten Kaufversion 6.0 nicht enthalten sind.