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27 Aug 2015

Tipps zum Kamerakauf

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Grundsätzlich sind wir keine großen Verfechter davon, immer in die neueste Kameratechnik zu investieren. Die Idee wäre eher, aus dem verfügbaren Equipment das Beste heraus zu holen. Dennoch möchten wir niemanden dazu raten, eine alte „billige“ Kamera auf einer Online-Plattform zu kaufen. Man kann selbstverständlich auch damit das nötige Handwerkszeug erlernen, aber man muss damit rechnen, dass man sich sehr bald nach etwas Vernünftigerem sehnen wird.

In den letzten Jahren hat sich vieles im Bereich der digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) getan. Vor allem was die Bildqualität betrifft, sind wir nun auf einem Level, welches kaum mehr Wünsche offen lässt, wenn man von recht speziellen Anwendungszecken absieht. Das heißt, die Unterschiede in der Bildqualität der aktuellen Generation an Kameras sind großteils vernachlässigbar, ob man sich nun für ein Einsteigermodell oder teureres Modell entscheidet.

Welche Unterschiede gibt es nun?

Kameratypen
Wir unterscheiden seit einigen Jahren zwischen den klassischen DSLRs (digitale Speigelreflexkameras) und den mittlerweile ebenfalls gereiften spiegellosen Systemkameras mit Wechselobjektiven. Der Unterschied liegt großteils darin, dass bei DSLRs ein optischer Sucher zur Verfügung steht, bei spiegellosen Kameras „nur“ ein elektronischer Sucher oder gar nur das Display auf der Rückseite der Kamera. Dies hat gewisse Vor- und Nachteile.

Vor-/Nachteile einer DSLR:
+ sehr schneller Autofokus (AF) unter sämtlichen Lichtbedingungen
+ heller (optischer!!!) Sucher, ohne „Hinterherhinken“ der Bildanzeige (bei elektronischen Suchern kommt es gelegentlich zu Verzögerungen bei der Anzeige)
+ sehr große Auswahl an Objektiven (vor allem bei Canon & Nikon)
– ggf. größer und schwerer als spiegellose Kameras
– schlechter/langsamer Autofokus im LiveView (fotografieren via Display auf der Rückseite der Kamera …was man sowieso nicht aus der Hand machen sollte :-))

Vor-/Nachteile einer spiegellosen Systemkamera:
+/- Autofokus (AF) ist (noch) nicht ganz so schnell, wie bei DSLRs, dafür ist der AF im Vergleich zu LiveView einer DSLR viel schneller.
+ man sieht die Belichtung (Helligkeit) eines Bildes auf Wunsch schon vor der Aufnahme im Sucher/am Display
+ man hat meist mehrere Fokushilfen zum manuellen Fokussieren zur Verfügung
+ meist kleiner und leichter als DSLRs
– langsamerer AF als bei einer DSLR (vor allem bei Sportaufnahmen)
– meistens schlechterer AF im schlechten Licht
– Im Sucher gibt es teilweise Verzögerungen bzw. eine „verschwommene“ Anzeige, wenn man die Kamera zu schnell bewegt. Dies tritt vor allem im schlechten Licht auf.
– abhängig vom gewählten System sind ggf. (noch) nicht viele bzw. nicht die richtigen/gewünschten Objektive verfügbar.

Sensorgrößen

Sowohl bei DSLRs, als auch bei spiegellosen Systemkameras sind unterschiedlich große Bildsensoren verbaut, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Im wesentlichen unterscheiden wir 3 Sensorgrößen:

1. Vollformat = gleiche Größe, wie früher 1 Negativ/Dia-Positiv am Filmstreifen
2. APS-C = halbe Größe im Vergleich zum Vollformat
3. m4/3 (micro FourThirds) = 1/4 der Sensorgröße vom Vollformat und ein Seitenverhältnis von 4:3, wie bei den alten Fernsehern (Vollformat und APS-C Sensoren haben ein Seitenverhältnis von 3:2, wie es dem gängisten gedruckten Bildformat entspricht). m4/3 wird vor allem von Olympus und Panasonic verwendet.

Ein „Sonderformat“ ist noch das CX-Format von Nikon für die 1er-Serie, welches noch kleiner ist, als m4/3. CX ist aber ein „Nischen-Format“, welches in sonst keiner Kamera mit Wechselobjektiven verwendet wird, daher möchten wir nicht näher darauf eingehen.

Bei Kompaktkameras und Smartphones sind für gewöhnlich noch viel kleinere Sensoren verbaut. Es gibt mittlerweile allerdings auch Kompaktkameras mit größeren Sensoren, bis hin zu Kameras mit Vollformat-Sensor.

Welche Auswirkungen hat die Sensorgröße?

– Je größer der Bildsensor in der Kamera ist, umso besser ist die Bildqualität, vor allem im schlechten Licht (bei hohen ISO-Werten). Je kleiner der Sensor, umso mehr tritt das sogenannte Bildrauschen auf.

– Je größer der Sensor, umso mehr Möglichkeiten hat man bezüglich der Bildgestaltung, um auf Wunsch einen „unscharfen“, verschwommenen Hintergrund zu erhalten (z.B. zur „isolierten“ Darstellung des Hauptmotivs im Bild). Grundvoraussetzung dafür ist natürlich ein dazu geeignetes Objektiv mit großer Offenblende. Wer gern alles scharf hat, hat unter Umständen Vorteile bei Verwendung von kleineren Bildsensoren.

– Je größer der Sensor, umso größer, schwerer und teurer werden in der Regel die Objektive.

– Je kleiner der Sensor, umso „länger“ wird die Brennweite (aufgrund des sogenannten Verlängerungsfaktors). Es schränkt sich somit gleichzeitig der Bildwinkel ein. Dies ist ein großer Vorteil für Naturfotografen (wo die Objekte weit entfernt sind, wie zB Vögel) und unter Umständen ein gravierender Nachteil für diejenigen, die gerne extrem im Weitwinkel fotografieren.

Die Wahl des Objektivs hängt von der jeweiligen Sensorgröße ab. Canon & Nikon haben nämlich beispielsweise Objektive speziell für Kameras mit APS-C Sensoren und Vollformat-Sensoren entwickelt. Die Objektive, die fürs Vollformat gebaut sind, können in der Regel problemlos auf Kameras mit APS-C Sensor verwendet werden, umgekehrt ist dies gar nicht (bei Canon) oder nur bedingt (bei Nikon) möglich. Das heißt, wer irgendwann plant, von APS-C auf Vollformat umzusteigen, hat entweder bereits im Vorfeld Vollformat-Objektive gekauft (die allerdings von der Brennweite her nicht immer optimal auf den APS-C Sensor abgestimmt sind) oder muss sich komplett neu mit Objektiven ausstatten.

Vollformat macht aus unserer Sicht aber keinesfalls für jeden Sinn. Der APS-C Sensor ist sicher im Augenblick der „Sweetspot“ für die meisten Anwender. Wer m4/3 (Olympus/Panasonic) wählt, muss damit leben, dass die Kameras nach aktuellem Stand der Technik bei schlechtem Licht einen gewissen Nachteil aufgrund vom kleineren Sensor haben.

Wo liegt der Unterschied bei den Kameras der verschiedenen Preisbereiche?

Mal abgesehen von oben erwähnten Unterschieden, liegt der Hauptunterschied oft in der Bedienbarkeit. Teurere Kameras haben für gewöhnlich ein zusätzliches Rädchen oder dezidierte Knöpfe für Funktionen, die man bei günstigeren Modellen oft nur über Tastenkombinationen oder im Menü verstellen kann. Meistens lohnt es sich, etwas mehr Geld auszugeben, um etwas mehr Bedienkomfort zu haben. Es ist aber immer wichtig, eine Kamera in die Hand zu nehmen und diese auszuprobieren. Nur so kann man auch „erfühlen“, ob es die richtige Kamera ist.

Vollformat-Kameras liegen mittlerweile im Bereich von ca. 1.500,– EUR aufwärts (nur das Kameragehäuse). Sehr teuer sind dann meist die Objektive. APS-C und m4/3 Kameras bewegen sich in einem Preisbereich von ca. 400,– EUR bis 2.000,– EUR.

„Zusammenfassung“

Letztendlich sollte man immer bedenken, dass nicht die Kamera das Bild macht, sondern die Person, die die Kamera bedient 🙂

 

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